Markenprodukte oder No Name Produkte?

Letzte Aktualisierung: 22.08.2023 / Text: H. J. (Diplom-Medienberaterin)

Zwei Frauen beim Shoppen
Müssen es immer Markenprodukte sein? - Foto: © Robert Kneschke

Müssen es immer Markenprodukte sein? Sind No Name Produkte heutzutage nicht genauso gut? Wir haben hier einige Informationen für Sie zusammengetragen:

Müssen es wirklich immer Markenprodukte sein?

Im Fernsehen, im Kino, auf Plakaten - rund um die Uhr suggerieren uns bunte Werbemittel, dass nur bestimmte Produkte in Frage kommen. Aber ist es wirklich so oder bezahlt man lediglich einen teuren Markennamen ohne eine höhere Qualität als bei sogenannten No Name Produkten zu bekommen? Hierzu gibt es viele verschiedene Meinungen. Nicht selten allerdings hängt es von der Produktart ab, ob Markenprodukte den No Names tatsächlich überlegen sind.

Wie entstehen Marken und warum werden sie gekauft?

Viele Produkte wurden erst im Lauf der Zeit zu Marken, was durchaus mit ihrer besonderen Qualität oder ihrer Einzelstellung am Markt zu tun hatte. Manche Markennamen werden deshalb auch heute noch als Synonym für ganze Produktkategorien genutzt, wie zum Beispiel Tempos für Papiertaschentücher, Tesa für durchsichtiges Klebeband und Labello für einen Lippenpflegestift. Mit der Etablierung einer Marke gibt der Hersteller eines Produkts dem Kunden gewissermaßen ein Versprechen für eine hohe und gleichbleibende Qualität. Das bedeutet allerdings nicht, dass markenlose Artikel schlechter sein müssen, zumal sich hinter vielen No Name Produkten Waren renommierter Hersteller verbergen. Viele Kunden achten indessen beim Kauf auf bestimmte Marken, da diese häufig als Mittel dienen, um durch eine bestimmte soziale Gruppe Anerkennung oder eine Steigerung des Ansehens zu erfahren. Außerdem kann das Markenprodukt der Erhöhung des eigenen Selbstwertgefühls dienen, indem man bestimmte Werbeversprechen auf sich selbst bezieht.

Sind No Name Produkte schlechter als Marken?

Wichtiger als die Marke sollte die Qualität eines Produktes sein, das heißt in der Regel, dass man sich die Verarbeitung, die Materialien oder Inhaltsstoffe und auch die Verpackung ansehen sollte. So halten Schuhe aus Leder oder hochwertigem Textilmaterial meistens länger und sind angenehmer für die Füße als solche aus billigen Kunststoffen, unabhängig ob diese einen Markennamen tragen oder nicht. Bei Lebensmitteln sollte man sich lieber die Inhalts- und Zusatzstoffe ansehen, als einfach das Markenprodukt zu kaufen. Hinter vielen Produkten, die in Discountern gekauft werden können, verstecken sich zudem Produkte von Markenherstellern, die keine schlechtere Qualität aufweisen, sondern einfach eine andere Käuferschicht bedienen. Im Internet findet man immer wieder aktualisierte Listen mit solchen Produkten. Bei manchen No Name Produkten sollte man allerdings bedenken, dass es Hersteller gibt, die nur einen kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolg anpeilen und daher wenig Wert auf gute Materialien und hochwertige Verarbeitung legen. Vor jedem Kauf sollte man deshalb lieber die Eigenschaften eines Produktes überprüfen, als generell nur auf Marken oder auf markenlose Produkte zu setzen.
Übrigens schneiden viele Eigenmarken von Discountern bei Tests der Stiftung Warentest besser ab als die Markenprodukte. So gab es in den vergangenen Jahren gute Noten für Allzweckreiniger, Geschirrspültabs und Sonnencreme verschiedener Discounter.

Wenn die Kinder nur Markenprodukte wollen

Während sich kleinere Kinder meistens mit den Produkten zufrieden geben, die ihnen die Eltern kaufen, stehen Schulkinder häufig unter sozialem Druck durch ihre Klassenkameraden. Wenn diese immer Markenkleidung tragen, kann durchaus ein Zugzwang entstehen, dem nacheifern zu müssen. Nur wenige Kinder halten dem stand und setzen sich auch ohne die Markenjeans oder die angesagten Turnschuhe durch. Eltern sollten das Problem nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn Mobbing in der Schulzeit kann sich auf die ganze Entwicklung des Kindes und damit auf das spätere Leben auswirken. Schwierig wird es allerdings, wenn die finanziellen Möglichkeiten der Eltern nicht zur Erfüllung jeden Wunsches ausreichen. In diesem Fall sollte in der Familie ehrlich darüber gesprochen werden und auch ein Gespräch mit den Kindern über Marken im Allgemeinen und den Wert von Dingen kann sinnvoll sein. (Wie erkläre ich meinem Kind, dass ich ihm nicht alle Wünsche erfüllen kann?) Darüber hinaus gibt es heutzutage viele Möglichkeiten, Markenkleidung günstiger zu bekommen. So werden zum Beispiel in manchen Online-Shops nicht ganz so aktuelle Modelle preiswerter verkauft. Auch der Gang in einen guten Second-Hand-Laden kann sich übrigens lohnen. Und dann gibt es ja auch noch das Zalando Outlet! Lesen Sie auch: Haushaltsbudget einhalten

Einkaufstipps