Leerstehende Geschäfte in den Innenstädten und verwaiste Ladenflächen in Einkaufscentern sind keine Seltenheit mehr. Immer mehr Einzelhändler und Handelsketten müssen sich geschlagen geben und ihre Läden schließen. Doch was sind die Gründe?

Viele Gründe sorgen für Ladenschließungen

Ein ganz wichtiger Grund ist das veränderte Einkaufsverhalten der Kunden. Seit der Corona Pandemie kaufen immer mehr Menschen online ein. Dabei kann man bequem auf dem Sofa sitzen, hat eine riesige Auswahl und kann in Ruhe Preise vergleichen. Vor allem haben die Onlineshops 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr geöffnet. Hingegen reduzieren viele stationäre Läden die Öffnungszeiten immer weiter. Und gerade Arbeitnehmer haben oft erst abends oder an Wochenenden Zeit zum Shoppen. Doch leider schließen viele Geschäfte und Einkaufscenter bereits um 19:00 Uhr oder früher. An Wochenende haben vor allem kleine Läden nur bis mittags geöffnet. Da bleibt kaum Zeit zum Shoppen. Ein verkaufsoffener Sonntag ist deshalb oft willkommen, um endlich mal in Ruhe shoppen gehen zu können.

Weitere Gründe für die Ladenschließungen sind aber auch die gestiegenen Energiekosten, Ladenmieten und allen voran die Gehälter. Der Mindestlohn steigt immer weiter und zwingt sicher auch einige kleine Ladeninhaber in die Insolvenz. Des Weiteren sind Rohstoffe teurer geworden, deshalb müssen Produkte teurer verkauft werden. Aber immer mehr Kunden müssen sparen und überlegen sich den Kauf zweimal.

Bekannte Handelsketten mussten 2024 schließen

Bereits im vergangenen Jahr mussten einige bekannte Handelsketten ihre Filialen schließen. Darunter zum Beispiel die Kaufhauskette Galeria, der Supermarkt Real, die Modeketten Esprit und Hallhuber, der Schuhhändler Reno und der Spielzeughändler MyToys. Insgesamt gab es 2024 mehr als 22 400 Firmeninsolvenzen in allen Branchen. Das ist ein Rekordwert seit der Finanzkrise 2009. Einige Handelsketten schafften es die Krise dank Schutzschirmverfahren zu meistern, andere konnten nur noch das Insolvenzverfahren abwickeln und mussten alle Läden schließen und die Mitarbeiter entlassen.

Aber auch für 2025 erwarten Experten zahlreiche Insolvenzen – vor allem im Einzelhandel. Die ersten Ladenschließungen sind bereits bekannt. So werden zu Ende Januar alle Game Stop Filialen geschlossen. Wir sind gespannt wie es weitergeht. Was bereits bekannt ist: Einige Einkaufscenter in Deutschland planen Modernisierungen und wollen auch neue Konzepte anbieten. So gibt es immer mehr Shoppingcenter, in denen auch Büros, Arztpraxen und sogar Wohnungen oder Hotels integriert sind.

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