In diesem Artikel erklärt eine Pädagogin wie man beim Einkaufen mit Kindern im Supermarkt das Betteln vermeiden kann.

Stressfrei mit Kindern im Supermarkt einkaufen - Der Bettelfalle entgehen

Fast jeder hat es schon erlebt: Das eigene oder ein fremdes Kind bekommt im Supermarkt einen Trotzanfall, weil es nicht das bekommt, was es möchte. Die Ladenbesitzer machen es uns auch nicht einfach. Naschereien und kleine Spielzeuge werden häufig so platziert, dass sie von jedem Kind auf jeden Fall wahrgenommen werden. Damit werden Begehrlichkeiten geweckt. Wundermittel gibt es dagegen leider nicht, aber Eltern können trotzdem einiges tun, um die Bettelei ihres Kindes und damit verbundene Quengeleien zu vermeiden.
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Lassen sich "gefährliche Zonen" im Supermarkt vermeiden?

So viel zuerst: Immer ohne das Kind einkaufen zu gehen, ist keine gute Lösung und in vielen Familien auch gar nicht realisierbar. Einkaufen gehört zum Alltag und muss von einem Kind ebenso erlernt werden, wie viele andere Belange des Lebens. Dem Ladenbesitzer hingegen wird man die Platzierung seiner Waren nicht vorschreiben können. Zwar soll der Kunde ja König sein, aber das Hausrecht genießt nun einmal der Besitzer eines Geschäfts, der daher auch bestimmen darf, wie er ihn einrichtet. Fast immer findet man in einem Supermarkt die sogenannte Quengelzone, in der meistens Schokoriegel, Bonbons oder Kaugummis in Regalen angeboten werden. Im Gegensatz zur Süßwaren-Abteilung, die sich vor allem in großen Läden noch leicht umschiffen lässt, ist dies bei der Quengelzone überhaupt nicht möglich, denn diese befindet sich immer an den Kassen.

Kein Stress in der Quengelzone

Da haben also Eltern ihre Kinder geschickt und stressfrei durch den Supermarkt gelotst, um dann den Kampf gegen den Trotzanfall in der Quengelzone zu verlieren?

Das muss nicht sein, wenn man im Vorfeld einige Punkte beherzigt. Wichtig hierfür sind Absprachen mit dem Kind, die konsequent eingehalten werden. Wer einmal dem Drängen des Kindes nachgibt, wird es beim nächsten Mal umso schwerer haben, den eigenen Standpunkt durchzusetzen. Das heißt im Umkehrschluss, wenn nie Süßigkeiten an der Kasse gekauft werden, lernt das Kind, diese nicht zu fordern. Dennoch ist nicht generell etwas dagegen einzuwenden, wenn auch das Kind Wünsche äußern darf. Wenn schon vor dem Gang in den Supermarkt vereinbart wird, dass das Kind sich einen Artikel aussuchen darf, kann man Wutanfälle in der Quengelzone durchaus vermeiden. Das muss nicht immer eine Süßigkeit, sondern kann eine Wurst, ein Brötchen oder ein Stück Obst sein. Viele Kinder freuen sich aber auch über gemeinsame Unternehmungen nach dem Einkauf und verzichten dafür auf die Bettelei an der Kasse.

Lange Wartezeiten im Supermarkt vermeiden

Kinder sollen zwar das Einkaufen im Supermarkt kennenlernen, aber dafür ist sicher nicht der Wochenendeinkauf am Freitag oder Sonnabend geeignet. An diesen Tagen ist es in den Supermärkten sehr voll und die Wartezeiten an den Kassen und damit in der Quengelzone sind oftmals sehr lang. Viel einfacher lassen sich Betteleien an der Kasse vermeiden, wenn kleinere Läden oder Wochenmärkte aufgesucht werden, auf denen so viel passiert, dass die Kinder das Quengeln von ganz allein vergessen. 

Ein guter Trick ist es, das Kind von vornherein in das Einkaufen einzubeziehen. Auch Kindergartenkinder können schon Waren aussuchen und vom Regal in den Wagen legen. Wer sinnvoll beschäftigt ist, vergisst das Quengeln.